Angriff auf die Freiheit
SACHHÖRBÜCHER
Gelesen von Stephan Schad
Informationen: , 225 Minuten, 3 CDs, 19.95 €
Verlag: Osterwold audio
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Rezension
Dieses Hörbuch ist die Vertonung einer Kampfschrift. Die Autoren haben eine klare Position und argumentieren durchaus polemisch. Wer ihnen das vorwirft, sollte vorher sorgfältig nach Gegenargumenten suchen. Die Überzeugung, in einer rechtsstaatlich verfassten Demokratie zu leben, ist in Deutschland zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Sorglosigkeit, mit der wir diese historische Errungenschaft preisgeben, beschreiben Trojanow und Zeh als ihre größte Bedrohung. Sie arbeiten mit konkreten Beispielen: der Fingerabdruck, den wir morgens auf der Kaffeetasse hinterlassen, ist seit der letzten Geschäftsreise in mehreren Datenbanken gespeichert, jede Email, die wir lesen, wurde vorher bereits automatisch überprüft. „Zum Glück heißen Sie Müller, das schützt ein wenig. Bei Ihrem Kollegen Tarik al-Sultan, der neulich zum Bergsteigen in Kaschmir war, verschickt der Computer gerade den gesamten Inhalt der Festplatte an den Verfassungsschutz.“ Stephan Schad liest unaufgeregt und klar, wie der Sachtext es erfordert. Wo die Autoren sich zu leiser Ironie hinreißen lassen, macht er auch diese deutlich. „Angriff auf die Freiheit“ ist vor allem ein Appell, weniger Angst zu haben: Keine „Terrorgruppe“ dieser Welt kann uns dazu zwingen, unsere Grundrechte aufzugeben, wenn wir ihre Aufhebung nicht selbst vorantreiben.
(ed)