Die Stimmen der Tiere (1-3)
SACHHÖRBÜCHER
Gelesen von Hanns Zischler
Informationen: , 210 Minuten, 3 CDs, 14.9 €
Verlag: Kein & Aber
Rezension
Anfangs war ich skeptisch: Ein Hörbuch mit Tierstimmen – wer würde sich das wirklich anhören wollen? Kaum war die erste CD („Europa“) bei uns im heimischen Abspielgerät, saßen meine Frau, unser Sohn und ich wie gebannt vor dem Lautsprecher. Diese Sammlung ist schlicht faszinierend. Und gerade bei den Stimmen der 75 heimischen Tiere geradezu motivierend, baldmöglichst in den Wald zu gehen, dort mit offenen Ohren die akustische Welt zu entdecken und die Bedeutung der jeweiligen Geräusche besser ein- und zuzuordnen.
Der Biologe Cord Riechelmann ist in das Tierstimmenarchiv am Berliner Museum für Naturkunde eingetaucht und hat aus den dort seit 1951 knapp 110.000 archivierten Stimmen akustische Schätze gehoben. Neben den klassischen und vielfach schon selbst gehörten Lauten wie dem Summen der Bienen, den Brunftlauten des Damhirsches oder dem Gesang des Rotkehlchens verblüfft das Hörbuch mit ungewöhnlichen Geräuschen, etwa dem Streichkonzert der Ruderwanze oder der Lautfolge bei der Begattung der Lachmöwe.
Riechelmanns außergewöhnliche Hör-Enzyklopädie ist – auch wegen der souverän von Hanns Zischler gesprochenen erläuternden Kommentare – ein sehr gutes „Nachschlagewerk“ und umfasst bislang die Tierstimmen Afrikas, Asiens und Europas, im Herbst folgen Amerika, Australien und die Wasserwelten.
(bär)