Gehen - weiter gehen

Der norwegische Verleger und Abenteurer Erling Kagge schrieb bereits über die Stille, nun beschreibt er den Weg dorthin. Sein Weg zur Kontemplation führt immer über das Gehen. Getragen von der warmen und bedachten Stimme von Wolfram Koch nimmt uns Kagge mit auf einen gut zweieinhalbstündigen Gedankengang. Persönliche Erinnerungen und Reflexionen zum neuesten Forschungsstand werden gekreuzt mit Zitaten berühmter Flaneure wie Neruda, Sebald, Kant, Bourdieu. "Die Welt ist, wie du bist. Kierkegaard behauptete, dass wir Menschen immer auf dem Scheideweg stehen, mit jedem Schritt, den wir gehen, geschieht etwas." Ob zu Fuß zum Südpol, auf Expedition durch das Abwassersystem New Yorks oder beim alltäglichen Spaziergang zur Arbeit - Kagge geht es immer darum, Ruhe zu finden, einen Schritt vor den anderen zu setzen. Im Moment zu leben und mit seiner Umgebung verbunden zu sein: "Der Augenblick und die Ewigkeit müssen dann keine Gegensätze sein." Im Gehen erleben wir den Körper als Erinnerungsspeicher, wir können den Gedanken freien Lauf lassen. Zusammen mit Kagge und Koch zu gehen, setzt auf jeden Fall ganz neue Gedankengänge frei!

(ts)

»Das Leben ist ein langer Fußmarsch«, sagt Erling Kagge. Ein Glücksgefühl stellt sich ein, unsere Gedanken beginnen zu fließen, unser Kopf wird klar, äußere und innere Welt gehen ineinander über, wir werden eins mit der Welt – im Gehen. Denn »der Kopf braucht Bodenhaftung, die bekommt er durch die Füße«.