Blutsverwandt
THRILLER UND KRIMIS
Gelesen von Michael Seeboth
Informationen: ungekürzte Lesung, 682 Minuten, 10 CDs, 19.95 €
Verlag: Radioropa
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Rezension
Ein Mafiathriller, der in den USA und Italien spielt, müsste der nicht nach de Niro klingen? Nicht, wenn er aus der Feder Michele Giuttaris stammt. Dass hier einer erzählt, der sich sein Wissen über die "Familie" nicht im Kino angeeignet hat, hört man sofort. Unter den sieben Opfern, die in Giuttaris neuem Krimi mitten in Manhattan erschossen wurden, befand sich auch ein italienischer Emigrant, Rocco Fedeli, ein Drahtzieher der 'Ndrangheta, der Mafia in Kalabrien. Dorthin, in ein unscheinbares Gebirgsdorf, führt auch die Spur der Ermittler, denen schnell klar wird, dass es sich hier um keinen gewöhnlichen Fall handelt.
Giuttari leitet ein Morddezernat in Florenz, kämpfte selbst jahrelang gegen die Mafia. Er weiß, wovon er spricht. In "Blutsverwandt" vermittelt er einen intimen Blick in die innersten Zirkel der "ehrenwerten Gesellschaft" und kommt dabei ohne falsche Heroisierungen à la Hollywood aus.
Ähnlich unaufgeregt bereitet Michael Seeboth das Geschehen sprachlich auf. Klar und nuanciert dirigiert er als Erzähler ein vielfältiges Figurenensemble, dem er mit großer Bandbreite, aber ohne zu überziehen, seine Stimme(n) leiht. Wenn es sein muss und Seeboth den selbstzufriedenen Paten gibt, klingt das für Momente dann sogar doch wieder ein bisschen nach Robert de Niro.
(smv)