Crinellis kalter Schatten

Crinelli hat einen Gegner:  kalt, skrupellos und überlegen. Doch der Kriminalkommissar - alias Dietmar Bär - lässt sich, eingewickelt in seinen Fanatismus, einfach nicht abschütteln. Als Tatort-Polizist in der ARD ist der 47-Jährige mit seinem Partner regelmäßig in Köln unterwegs. Auch Köhlers Krimi "Crinellis kalter Schatten" spielt im Herzen der Domstadt. Ein Toter auf einem Dach, ein Anschlag auf den ICE Frankfurt-Köln und die Entführung der Tochter eines angesehenen Bankiers. Drei verschiedene Fälle. Oder etwa doch nicht? 
Bär gelingt über die gesamte Spielzeit, Atmosphäre und Figuren dem Hörer durch seine Stimme plastisch zu vermitteln. Betont und gekonnt lässt er die Figuren ihr Leben zelebrieren. Zielgerichtet prescht Bär von Beginn an mit Tempo durchs Geschehen, hin zum kalten Herz der Stadt. Er hält die Spannung und punktet mit Vielfältigkeit, so dass beim Hörer keine Langeweile aufkommt. Das zeugt von der Kunst des Sprechers. 
Bär ist die Allzweckwaffe im Krimigeschäft - egal ob im Film, oder auf der Tonspur. Schließlich ist der gebürtige Dortmunder mit dem Genre "Krimi" schauspielerisch groß geworden. Auch wenn der zweite Crinelli-Krimi nach "Das Mädchen vom Wehr" vom Geschäftsführer der lit.COLOGNE mit seinen Irrungen und Wirrungen ein ums andere Mal anstrengt: Das Hinhören lohnt sich dennoch.