Der achte Tag

"Wie will sie mit ihrem feinen, schon fast freundlichen Timbre eine Geschichte der toughen Frieda Klein erzählen?", habe ich mich im Vorfeld gefragt. Aber Nicole Engeln beherrscht das spannende Fach, gerade weil sie nicht mit einem stimmlichen Paukenschlag einsteigt. Bei den männlichen Figuren mangelt es vielleicht ein bisschen an Rauheit, dafür gibt sie zum Beispiel Lola, dieses unsichere, weinerliche Mädchen, ganz großartig. Nicole Engeln scheint geradezu für die Frieda-Klein-Reihe prädestiniert zu sein: Feine Nuancen unterstreichen die komplexen Gedanken der Psychotherapeutin und zeichnen - ganz leise - die perfide Arbeit des Serienmörders Dean Reeves nach. Im letzten Teil taucht Frieda Klein unter. Studentin Lola macht sie im Rahmen einer Seminararbeit ausfindig und bringt sie beide in Lebensgefahr. Am Ende - in einem Showdown am Fluss - steht Frieda ihrem Widersacher gegenüber und beweist wieder einmal ihre grandiose Intuition und stringente Methodik. "Der achte Tag" liegt hinsichtlich der Spannung ein Stück hinter seinen Vorgängern zurück, überzeugt aber dennoch und verbindet alle Fäden, die am Anfang lose nebeneinanderliegen, überzeugend.

(sk)

Frieda Klein ist abgetaucht, nicht einmal die engsten Freunde kennen ihren Unterschlupf. Nur eine junge Frau gibt nicht auf: die Studentin Lola Hayes, die sich ausgerechnet die umstrittene Psychologin und ihre spektakulären Fälle als Arbeitsthema ausgesucht hat. Lola wird fündig, aber sie riskiert ihr Leben. Denn Friedas alter Widersacher Dean Reeves ist den beiden Frauen unbarmherzig auf der Spur. Bald erschüttert eine Mordserie die Londoner Öffentlichkeit. Die Polizei tappt im Dunkeln, Frieda und Lola sind auf einer atemlosen Odyssee. Doch Frieda spürt, das Finale – Leben oder Tod – steht bevor. Ausgerechnet am ersten November ist es soweit.