Der Hof
THRILLER UND KRIMIS
Gelesen von Johannes Steck
Informationen: gekürzte Lesung, 439 Minuten, 6 CDs, 19.95 €
Verlag: Argon Verlag
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Rezension
Es ist ein einsamer, gruseliger Hof, auf den es Sean in der Hitze Südfrankreichs verschlägt. Er tappt in eine Tierfalle, wird bewusstlos und wacht in einer Scheune auf. Zwei Schwestern pflegen ihn. Die eine distanziert, schweigsam, die andere verführerisch, jung. Dass hier etwas nicht stimmt, spürt man, lange bevor der grimmige Vater auftaucht.
Weiße Statuen, ein Weiher bei Vollmond: Als Johannes Steck mit tiefer Böser-Wolf-Stimme zu erzählen beginnt, erwarte ich fast, dass sich eine der Töchter in einen Werwolf verwandelt oder Gespenster durch den Nachtwald spuken. Beckett aber ist dafür bekannt, dass er sich auch abseits seiner Krimis um David Hunter den menschlichen Abgründen zuwendet, nicht dem Übernatürlichen.
Dennoch zieht der beklemmende Psychokrimi aus der unheimlichen, schwarzromantischen Atmosphäre, die sich über den Hof legt, seinen Reiz. Für die undurchsichtigen Charaktere findet Steck dabei stets den passenden Tonfall. Enttäuschend ist das klischeehafte Ende. Dass die Parallelhandlung, die in Seans bewegte Vergangenheit führt, der trägen Enge des Hofes ein schnell getaktetes Gegengewicht verleihen soll, ist so offensichtlich, dass Beckett sich das besser ganz gespart hätte.
(smv)