Der Mackenzie Coup

Hoch gelobt sind in der Regel die Kriminalromane des Schotten Ian Rankin. Lohnt sich auch die Vorfreude auf das aktuelle Werk in Hörbuch-Form? Um die Antwort gleich vorweg zu nehmen: Das Stück ist eher etwas für treue Fans des Autors als für Krimi-Junkies auf der Suche nach fesselnder und spannender Unterhaltung. Zwar ist die Geschichte um den vermögenden Mike Mackenzie, der einen millionenschweren Kunstraub aus der National Gallery initiiert, gut durchdacht, aber in vielen Teilen auch vorhersehbar.

Dem Niveau passt sich leider auch Sprecher Heikko Deutschmann an. Die Geschichte des Coups, bei dem unter anderem ein frustrierter Banker, ein kurz vor der Pensionierung stehender Kunstprofessor und eine hübsche Auktionatorin eine wichtige Rolle spielen, spult der Sprecher zu routiniert herunter. Zurückhaltung bei der Interpretation in allen Ehren, aber an vielen entscheidenden Stellen ist die Lesung einfach zu stromlinienförmig und glatt. Da hätte man sich im Sinne der Spannung mehr Emotionalität und Betonung gewünscht. Vor allem der Kunstraub selbst bleibt deshalb viel zu leblos. Erst am Ende, wo es noch eine überraschende Wendung der Geschichte gibt, bringt Deutschmann mehr Tempo in die Lesung. Solide Krimiunterhaltung – mehr nicht.

(ay)

Der smarte und stinkreiche Mike Mackenzie langweilt sich. Um endlich wieder für ein wenig Nervenkitzel in seinem Leben zu sorgen, entwickelt er einen ungeheuerlichen Plan: Die schottische National Gallery soll um einige ihrer wertvollsten Gemälde erleichtert werden. Mit von der Partie sind Allan Cruikshank, ein frustrierter Bankangestellter, und Robert Gissing, ein desillusionierter Kunstprofessor. Der Coup der drei Gentleman-Gauner gelingt tatsächlich – und doch geht alles schief. Denn einer der Herren hat ganz eigene Pläne…