Erinnerung an einen Mörder
THRILLER UND KRIMIS
Gelesen von Frank Arnold
Informationen: gekürzte Lesung, 420 Minuten, 6 CDs, 29.95 €
Verlag: Argon Verlag
Rezension
Mit einer Stichwunde im Mund, Hämatomen am ganzen Körper und über und über mit Blut besudelt wird der achtjährige Felix Meller auf der Straße aufgegriffen. Das, was er erlebt hat, nennen die Zeitungen eine "blutige Familientragödie". Felix fehlt jede Erinnerung. Er weiß nicht, wer seine Schwestern auf dem Gewissen hat. Die Mutter, die die Kinder quälte und vernachlässigte und die mit durchtrennter Kehle am Küchentisch gefunden wurde? Der Vater, den Felix liebte und dem er vertraute? Und warum spürt er später in Rückblenden das Messer in der eigenen Hand?
Felix Meller erzählt sein Leben. Gezeichnet von seinem Trauma wächst er in der Obhut von Onkel und Tante auf. Als junger Erwachsener versucht er erneut, das Geflecht von Lügen um das Ereignis zu entwirren.
Obwohl wir intime Dinge über ihn erfahren, bleibt der Erzähler seltsam farblos. Das liegt nicht an Frank Arnolds Lesung, sondern daran, dass die Autorin ihm kaum individuelle Eigenschaften zugestanden hat. Auch die übrigen Figuren - der gutmütige, aber einfältige und aufbrausende Arbeitervater, seine geldgierige, frustrierte und überforderte Ehefrau und die böse Schwiegermutter - bewegen sich auf vorhersehbaren Bahnen gerade so weit es das Klischee erlaubt. Erst Arnold gelingt es durch seine facettenreiche Lesung, Leben in den Roman zu bringen.
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