Glaube der Lüge
THRILLER UND KRIMIS
Gelesen von Stefan Wilkening
Informationen: gekürzte Lesung, 537 Minuten, 8 CDs, 24.99 €
Verlag: Der Hörverlag
Rezension
Eigentlich zählt es zu Georges Stärken, einen Krimi mal etwas anders aufzuziehen. Hier gelingt George zwar durchaus der ein oder andere Spannungsbogen rund um den vermeintlichen Unfalltod von Ian Cresswell. Letztlich erstickt ihr jüngstes Werk in zahlreichen Handlungssträngen und krankt an der Trennung des Ermittlerteams. Lynley zu Gast beim Geldadel des Landes – ohne eine murrende Barbara Havers ist das eher lahm. Stattdessen stehen ihm Simon und Deborah zur Seite; und insbesondere Letztere treibt den Hörer durch dämliche Auftritte in den Wahnsinn. Überflüssig: die Nebenhandlung um den unfähigen Reporter Zed, die in der Bearbeitung scheinbar auch noch extrem beschnitten wurde, sodass seine Bekannte binnen weniger Minuten zur Verlobten mutiert. Vorhersehbar: die Nebenhandlung um Tim. Oberflächlich: die Rolle von Kaveh als Geliebter Ians. Pluspunkte gibt‘s nur durch die Alatea-Schlusswendung und den Cliffhanger auf der Havers-Ebene. Stefan Wilkening liest all dies scheinbar vollkommen ungerührt, quasi mit britischem Understatement. Nicht zu viele Emotionen, keine allzu verstellten Frauenstimmen, ab und an eine leichte Schärfe. Das passt gut zu George. Dieser Roman jedoch nicht.
(tan)