Kalmann
THRILLER UND KRIMIS
Gelesen von Timo Weisschnur
Informationen: ungekürzte Lesung, 534 Minuten, 7 CDs, 24 €
Verlag: Diogenes
Rezension
Als Kalmann von der Jagd nach einem Polarfuchs nach Raufarhöfn zurückkehrt, das Dorf im Norden Islands, in dem er lebt, sind seine Hände blutig. Er erinnert sich noch an das Blut im Schnee und daran, dass er hineingefasst hat. Aber wieso, fragt er sich. „War ich gestolpert?“ Kalmann trägt einen Sheriffstern, und wenn er seiner Fantasie freien Lauf lässt, hält er sich für den Sheriff von Raufarhöfn. Die meisten anderen im Dorf halten ihn für den Dorftrottel. Was in seinem Kopf los ist, fragt er sich auch selbst immer wieder. Einmal rutschte seiner Mutter das Wort „Ärztepfusch“ raus. Trotzdem hat er seinen Platz im Dorf gefunden. Aber als eine Leiche auftaucht, echte Polizisten anreisen, Journalisten kommen und Kalmann verdächtigt wird, droht alles aus der Spur zu geraten. Die unzuverlässige Ich-Perspektive Kalmanns, der sich nur sporadisch und blitzlichtartig erinnert, verleiht dem Hörbuch einen besonderen Reiz. Weisschnur liest das einfühlsam und mit einer beeindruckenden Bandbreite in den Dialogen, auch wenn sein aufgeweckter Tonfall beim ersten Hinhören eher zu einem Highschoolschüler aus „Gregs Tagebuch“ passt, als zu einem Sonderling aus einem abgelegenen isländischen Dorf.
(smv)
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