Lacroix und der Bäcker von Saint-Germain
THRILLER UND KRIMIS
Gelesen von Felix von Manteuffel
Informationen: ungekürzte Lesung, 284 Minuten, 5 CDs, 20 €
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Rezension
Commissaire Lacroix, genannt Maigret, ist ein Ermittler der guten alten Schule. Manche würden sagen, der beste in Paris. Ohne Handy, dafür mit wachem Blick, scharfsinnig, kultiviert und mit feinem Gespür. Ein Kommissar, je nach Gusto, aus dem nostalgischen Bilderbuch oder der Mottenkiste. Ähnliches lässt sich auch über den zweiten Fall Lacroix’ sagen, der den Commissaire in dessen Lieblingsboulangerie führt, die zum zweiten Mal in Folge für das beste Baguette in der Stadt prämiert wurde. Eine nie dagewesene Sensation, die den Bäcker das Leben kostet. Am Morgen nach der Auszeichnung wird er erschlagen in seiner Backstube im Quartier Saint-Germain aufgefunden. Lacroix ermittelt mit Charme und einer offenbar ansteckenden Geduld. Manteuffel, der die Lesung mit koboldhafter Verve angeht, verfällt bald in einen behäbigen Singsang, bei dem Erzähl- und Dialogpassagen fließend ineinander übergehen. Der mit Pariser Lokalkolorit prallgefüllte Slow-Crime-Krimi wirkt derart passgenau konfektioniert, dass sich die Gerüchte, hinter dem Pseudonym des Autors verberge sich dessen Verleger Daniel Kampa, leicht nachvollziehen lassen.
(smv)