Miese kleine Morde

Der erfolgreichste dänische Krimiautor war einmal Koordinator der Friedensbewegung seines Landes. Das ist kein Witz. Und nur so lässt sich auch der Kontrast zwischen dem Ernst der Themen und der Leichtigkeit und dem ironischen Humor erklären, die die Krimis von Jussi Adler-Olsen auszeichnen. Ambivalenz, Zwiespältigkeit, Doppeldeutigkeit - all dies zeichnet auch "Miese kleine Morde" aus, dem jüngsten Werk des Bestsellerautors. Dem Langweiler Lars Hansen, gerade von seiner Frau verlassen und in aktuellen Geldnöten, kommt eine brillante Geschäftsidee: Gegen eine angemessene Bezahlung erlöst er die unglücklichen Damen seiner Heimatstadt dauerhaft von deren schrecklichen Gatten. Der Bedarf ist groß, Lars scheffelt ein Vermögen von den nun zu Witwen gewordenen Damen, bis sein neues Doppelleben ins Wanken gerät. Auch diesen Krimi von Adler-Olson hat Wolfram Koch gelesen. Souverän und distanziert, mit Witz und Ironie schildert er das Doppelleben von Lars und seinem mörderischen Alter Ego Michel. Mit zügigem Tempo, gutem Timing und einem akustischen Augenzwinkern macht Koch aus dieser mörderischen Kurzgeschichte ein kurzweiliges Vergnügen.

(kn)

Von seiner Frau verlassen und als Langweiler beschimpft, setzt Lars alles daran, von nun an das Beste aus sich herauszuholen. In dem Schönheitssalon, den er ab sofort besucht, staunt er darüber, wie viele Ehefrauen ihren Mann gern tot sähen – und dies bei der Gesichtsmassage auch noch freimütig ausplaudern. Lars beschließt: Gegen eine anständige Bezahlung wird er die Damen von ihren Gatten erlösen. Und tatsächlich sind die ersten Aufträge schnell erledigt. Doch dann beginnt alles schiefzulaufen.