Post Mortem

Wie liest man einen Roman, in dem solche Dialoge ernst gemeint sind? "Sie sehen nicht besonders gut aus." - "Sie auch nicht. Ich sterbe, was ist Ihre Ausrede?" Mit Marlowe'scher Übercoolness? Mit ironischem Unterton? Wahrscheinlich macht Alexander Bandilla, der durch Fernsehrollen in "GZSZ" oder "Hinter Gittern" im Umgang mit trivialen Texten erprobt ist, genau das Richtige, wenn er die Untiefen des Schottenthrillers schlicht ignoriert. Mit seiner souveränen, sauberen Vortragsweise hebt er das Niveau dieser aus herkömmlichen Genre-Versatzstücken ziemlich brachial zusammengeleimten Geschichte hörbar an. Erzählt wird darin von drei Ganoven, zwei Männern und einer Frau, die in Edinburgh auf brutale Weise eine Postfiliale überfallen und dabei ausgerechnet die Mutter eines verurteilten Mörders tödlich verletzen. Der trauernde, rachlüsterne Sohn macht daraufhin Jagd auf das Trio. In die Enge getrieben, geraten die drei Gangster in einen tödlichen Konflikt, da einer der beiden Männer herausgefunden hat, dass seine Freundin - die Frau im Trio - ihn mit dem Dritten im Bunde betrügt. Immerhin, eine kleine Überraschung hält der leidlich spannende Thriller am Ende dann noch bereit. Dass aber auch die letztlich wie aus zweiter Hand wirkt, passt ins Bild.

(smv)

Edinburgh. Robin Greaves schlägt sich als mittelmäßiger Ganove mit waghalsigen Raubüberfällen durchs Leben. Als er erfährt, dass sein Komplize eine Affäre mit seiner Frau hat, schmiedet er Rachepläne. Diese enden im Chaos, als ein gemeinsamer Überfall auf eine Postfiliale schiefgeht. Robin, nicht nur verfolgt von Polizei und schmierigen Privatdetektiven, gerät in das Fadenkreuz eines verurteilten Mörders... Vorsicht: Dieses Hörbuch führt zu Nervenflattern und Herzrasen! Allan Guthrie gönnt den vollkommen kaputten Typen, die er heraufbeschwört, keine Atempause. Ein finsteres Hörvergnügen - mit herausragenden Dialogen und unvergesslichen Schuften!