Süden

Tabor Süden kehrt zurück. 2005 hatte er den Dienst quittiert – als Hauptkommissar im Münchner Vermisstendezernat. Jetzt sucht Süden als Privatdetektiv nach Verschollenen, die aus seinem eigenen oder aus dem Leben anderer Menschen verschwanden, ohne viele Spuren zu hinterlassen. Friedrich Ani liest, als sei er Süden selbst, mit leicht bayerischem Akzent (auch für Norddeutsche gut anzuhören), mit viel Seele in der Stimme und mit ungeheurer Ausdauer. Ein wahrer Lesemarathon, keine Studioaufnahme, sondern ein Zusammenschnitt aus vier Live-Lesungen, dazwischen Musik von Schorsch & de Bagasch. Eine andere, gelungene Art Hörbuch. Auch eine andere Art Krimi, ohne kreischende Gewalt, eher melancholisch und poetisch, manchmal vielleicht etwas langatmig.

Süden sucht nach einem Gastwirt, der ein ganz und gar durchschnittliches Leben führte, bis er sich plötzlich immer mehr in sich zurückzog, für seine Umwelt aus völlig unerklärlichen Gründen, um dann schließlich einfach zu verschwinden. Süden ergründet die tieferen Schichten in diesem einfachen Mann vor Münchner und Sylter Kulisse und natürlich sucht er, wie schon Jahre zuvor, nebenbei nach seinem Vater – und sich selbst.

(sta)

Zurück in München erhält Tabor Süden als Detektiv den Auftrag, nach dem Wirt Raimund Zacherl zu suchen. Der Fall ist genau das Richtige für den ehemals so erfolgreichen Ermittler: Ein Mann verlässt sein Durchschnittsleben, und jeder fragt sich, warum. Mit seinen besonderen Methoden findet Süden die Spur des Wirts und verfolgt sie bis nach Sylt – und schon längst hat er begriffen, dass niemand den Mann wirklich kannte.