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Intellektuelles Roadmovie: Lumbers Reise

Anspruchsvoll, vielschichtig und dabei nicht leicht zugänglich ist der Roman „Lumbers Reise“ des Grazer Autors Gerald Lind. Aber das soll auch genauso sein. Schließlich geht es in dem kantigen Roadmovie um einen radikalen Ausbruch, der allerdings nicht ganz freiwillig erfolgt: Die Hauptfigur Samuel Lumber, Amerikaner mit österreichischen Wurzeln gerät auf der Fahrt von New York nach Boston in ein Zugunglück und verirrt sich im düsteren Wald, der einige wilde Überraschungen bereit hält: Lumber trifft nicht nur auf sein leibhaftiges Alter Ego, sondern Zivilisationsaussteiger, Sektengurus, New-Age-Propheten. Und den eigenen – ziemlich untoten – Großvater. Auch ein weißes Kaninchen kreuzt seinen Weg. Als Leser folgt man dem Protagonisten auf einem unbequemen Pfad voller interessanter Ecken und Verwinkelungen. Lumbers Reise ist eine allgemeinere Gesellschafts- und Kulturkritik, vor allem aber ein Abenteuerroman, der mit intellektuellem Scharfsinn ins Unbekannte geleitet. 

Gerald Lind: Lumbers Reise, NEOFELIS, 270 Seiten, 19 Euro

 

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