Ahnen auf die Couch
SACHBÜCHER
Informationen: , 18.99 €
Verlag: Scorpio
Rezension
Die Psychotherapeutinnen Ingrid Alexander und Sabine Lück versuchen in ihren Seminaren, die Wunden unserer Ahnen zu heilen, und damit auch uns. Ihr Ansatz: Da Kinder vermeiden, ihre Eltern an ihrem schmerzlichsten Punkt zu berühren, büßen sie selbst wichtige Entwicklungsschritte ein. Sie tun dies unbewusst, damit die Eltern fähig sind, sich um sie zu kümmern, schließlich hängt ihr Leben von ihnen ab. Diese Loyalität, der Treuevertrag, muss gelöst werden, um ganz man selbst zu werden. Um aus der entstandenen Scheinidentität zu entkommen, entschlüsseln die Autorinnen den sogenannten Generation-Code, also die weitergegebenen Traumata der Generationen - vor allem der Kriegsgenerationen. In der Ahnenaufstellung erleben die Protagonisten durch eine hypothetische Vergangenheit, wie ihre Eltern ohne ihre schmerzvollen Erfahrungen gewesen wären. Das Konzept ist spannend, das Fallbeispiel präzise, nachvollziehbar, berührend. Die Autorinnen erklären Schritt für Schritt, was sie in ihren Berufsjahren gelernt haben. Da mag man ihnen die manchmal werblichen Töne, Tippfehler in den Beschreibungen der Abbildungen und Schachtelsätze verzeihen.
(jw)