Neue Zwiegespräche mit Gott
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Ahne
Informationen: ungekürzte Lesung, 160 Minuten, 14.95 €
Verlag: Voland und Quist
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Rezension
Es wird kräftig berlinert, wenn Autor Ahne „Zwiegespräche mit Gott“ führt. Das muss man mögen, aber es muss genau so sein. Der Gott, den Ahne besucht wohnt ja schließlich auch in Berlin. Dort ist nun mal nicht der Himmel, und deshalb geht es hemdsärmelig zu in den kleinen 2- bis 3-minütigen Dialogen, egal ob das Thema das Aussterben der Eckkneipen, die göttliche Lebensformel oder der Klimawandel ist. Selbstredend steht die Humor-Tür gähnend weit offen, wenn man sich Gespräche mit dem Allmächtigen ausdenkt. Aber Ahne ist ein pfiffiger und schlauer Autor, der es sich dabei nicht zu einfach macht. Da ist der Running Gag mit dem Nah-Ost-Konflikt, mit dem Gott einfach nicht klarkommt, oder die so verblüffende wie plausible Einsicht, dass Gott mit Religionen nichts am Hut hat, weil er eben Gott ist. Köstlich ist es, wenn Ahne und Gott auch mal aneinander geraten, verbal herumrempeln oder wenn sie sich auch mal gar nichts zu sagen haben. Lesebühnenerfahren spricht der Berliner Schriftsteller beide Rollen mit einer gepflegten Schnoddrigkeit, an die sich Ersthörer von Ahne sicherlich erst gewöhnen müssen. Aber er verleiht den Geschichten einen Sound, der sich spielend leicht jeder Hörsituation, ob im Auto oder zu Hause, anpasst. Und einfach den Alltag verschönert.
(mms)